Fachartikel CES , Installationstechnik , Sicherheit

Streuströme in der Landwirtschaft

Beurteilung von Differenzspannungen und Streuströmen

05.12.2018

Streuströme können in allen Erdungssystemen gemessen werden. In landwirtschaftlichen Betrieben werden diese von einigen Landwirten und Fachleuten für Tierhaltung mit Besorgnis wahrgenommen und mit Befindlichkeitsstörungen, Tierkrankheiten oder mit reduzierter Milchleistung in Zusammenhang gebracht.

Eine neue, auf bulletin.ch/streustroeme als PDF verfügbare detaillierte Publikation erklärt, weshalb Streuströme als Ursache für die beobachteten Störungen in der Regel nicht in Frage kommen. Beeinträchtigungen können aber ausgelöst werden, wenn im Stallbereich grössere Spannungsdifferenzen auftreten. Nutztiere wie Rinder und Schafe können bei Berührung von Metallteilen mit dem Maul Differenzspannungen gegen den Boden oberhalb von 1  V Wechselspannung wahrnehmen. Bei den zahlreichen durchgeführten Studien konnten dagegen bei kleineren Berührungsspannungen keine Befindlichkeitsstörungen bei Rindern festgestellt werden.

In korrekt geerdeten Stalleinrichtungen findet man nur Spannungsdifferenzen gegen den Erdboden, die im Bereich von mV liegen. Spannungen von 1  V und darüber treten nur bei Fehlern im Erdungssystem, wie Erdleiterunterbrüchen oder kurzzeitigen Erdkurzschlüssen, auf. Eine Übersicht über die bestehenden Vorschriften und Massnahmenempfehlungen wird im Online-Beitrag gegeben. Sollte der Verdacht von störend hohen Differenzspannungen vorliegen, so kann dies mit einfachen Differenzspannungsmessungen abgeklärt werden.

Autor
Technisches Komitee Erdungen des CES

Der Koordinator bei Electrosuisse ist CES-Sekretär Carlo Compare.

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